Ich hatte in den letzten Monaten Gelenkschmerzen, besonders in den Schultern.
Meine erster Gedanke war: „Haste dir zu viel aufgeladen … willst die halbe Welt auf deinen Schultern tragen„. Natürlich ist es sinnvoll, solche Spuren weiterzuverfolgen, und ich würde etwas finden.
Dann entdeckte ich etwas viel einfacheres: Die Gelenke waren einfach pausenlos angespannt … und wie wäre es, die Schultern einen Tag lang „nur“ zu entspannen?
Hier sind meine Entdeckungen:
- Die Entspannung eines Teils des Körpers ist ansteckend auf andere Körperteile. Ich ertappte mich oft dabei, wie ich Nacken, Kiefer und Rücken entspannte.
- Ich war an diesem Tag größtenteils in positiver Stimmung – im Unterschied zu den 3 voran gegangenen Tagen.
- Gedanken und Emotionen kommen ins Fließen. Negative Gefühle/Gedanken können sich im entspannten Körper nicht mehr festsetzen.
- Meine unbewusste Angst „Was werden die Anderen denken, wenn ich plötzlich anders bin“ … wurde im Laufe des Tages unwichtiger. Die vermeintlich komischen Blicke waren mir immer mehr egal.
- Ich bin viel präsenter als am Vortag
- Mehr Leichtigkeit, Inspiration und sportliche Leistungsfähigkeit
- Entwicklung erhöhter Achtsamkeit und Selbstliebe für meinen Körper.
Nachtrag: Die Schulterschmerzen sind jetzt, nach 2 Tagen, verschwunden.
Ich lade Dich also zur Übung ein:
- Nimm Dir einen Augenblick Zeit für Deinen Körper und fühle, wo im Moment die größte Verspannung ist. Vielleicht hast Du Schmerzen in einem Körperteil – dann nimm diesen. Der Startpunkt ist nicht wichtig.
- Entspanne diesen Körperteil bewusst, einen ganzen Tag lang. Nur diesen. Du musst Dich dafür nicht den ganzen Tag konzentrieren. Entspanne ihn einfach immer, wenn Du daran denkst oder darauf aufmerksam wirst. Wenn es Dir noch schwer fällt, die Muskeln direkt zu entspannen, nutze ein inneres Bild (zum Beispiel eine Katze) oder Worte (zum Beispiel „Loslassen“ oder „Mein Nacken freut sich, dass er entspannt und locker sein darf“).
- Beobachte, was passiert: Wie fühlst Du Dich? Wie reagieren andere Menschen auf Dich? Wie verändert sich Deine Leistungsfähigkeit, Stimmung und Energie? Gehst Du anders mit Deinen Mitmenschen oder mit Problemen um?

Ein paar Hinweise zu möglichen Hindernissen:
- Durch die Entspannung werden im Körper blockierte Emotionen frei. Dies ist ein gutes Zeichen! Emotionale Blockaden müssen sich zunächst zeigen, um überwunden zu werden. Lass sie fließen.
- Eventuell wird Dein Verstand Dir erzählen, warum Du Deinen Körper nicht einfach entspannen kannst. Vielleicht hat er Angst, dass Du Deine Probleme dann nicht mehr lösen kannst oder Angriffen schutzlos ausgesetzt bist. Lass diese Gedanken zu, würdige ihre positive Absicht – und lockere Dich trotzdem. Sie werden unwichtiger, je entspannter Dein Körper ist.
- Vielleicht werden Dich tatsächlich Menschen komisch angucken oder fragen, warum Du verändert bist. Sag etwas wie: „Weiß auch nicht … komisch … ich bin heute schon so entspannt aufgestanden“
- Sehr wahrscheinlich ertappst Du Dich öfter beim alten Verhalten: mit verhärteten Muskeln, das Gesicht zur Faust geballt. 😉 Dies ist ein Erfolg! Warum? Gestern hättest Du es nicht einmal gemerkt … schau mal, wie viel Bewusstheit Du in so wenigen Stunden dazu gewonnen hast.
- Manchmal verlagert sich das Symptom – vielleicht bekommst Du statt dessen Bauchschmerzen. Dies ist ebenfalls ein gutes Zeichen! Wenn sich der größte Konflikt gelöst hat, kann sich der zweitgrößte zeigen …
- Wahrscheinlich erlebst Du im Laufe des Tages eine größere Herausforderung, die „versucht“, Dich aus Deiner Übung heraus zu bringen. Auch das ist ein gutes … Mann-oh-mann, wir haben nur gute Zeichen! Sieh es als ein Signal Deiner Seele, dass Du jetzt reif bist für größere Aufgaben.
In einem Körper, der völlig entspannt ist, kann sich kein Gedanke, keine Emotion verfangen, keine Blockade mehr halten.
Alles fließt …
Ihr Artikel war sehr ansprechend!
Vielen Dank dafür!
Von HERZEN: Ist Ihnen Dr Berceli, T.R.E. ein Begriff? Tension&Trauma Releasing Exercises.
Neurales Zittern, Nervenzittern.
Durch primär Psoas und Iliopsoas Muskelkontraktion und einfache Übungen, zitternd Spannungen, Anspannungen, Stress und Traumata entleeren.
Ich arbeite in Österreich beim Militär, würde damit unter anderem ausgebildet, Soldaten bei der Verarbeitung von schwierigen Erlebnissen zu unterstützen. In Deutschland gibt es Bern Patczowsky, die Facebookseite TRE Deutschland. Sofern ihnen die Methode nicht bekannt ist, es wird eine außergewöhnliche, einfache und natürliche, unglaubliche Erfahrung! Alles Gute 🙂 Gerhard Krieger
Hallo Herr Krieger,
ja, TRE kenne ich und übe ich manchmal. Das Wichtigste für mich ist, mich gut zu fühlen, und es gibt Tage, da ist TRE das Richtige für mich – und andere, da geht es auf andere Art noch leichter und einfacher. Alles Gute und danke für Ihren Kommentar.