NLP und Ethik

Das ist ein Thema. Denn NLP hat und hatte nicht immer nur einen guten Ruf.

Einerseits ist NLP hochwirksam in der Anwendung und bietet eine ganze Sammlung von Methoden, mit dem der Coach flexibel operiert – und damit gezielt die für den Klienten hilfreichsten Tools benutzt und kombiniert.

Man kann die Persönlichkeit des Klienten „matchen“ und ihm somit genau die individuelle Hilfe geben, die er braucht. NLP kann man nahezu perfekt kalibrieren, das bedeutet außer dem vorgenannten die „Tiefe“ der Intervention an die Wünsche und das Problem des Coachee anpassen.

Andererseits gibt es Befürchtungen und negative Meinungen, die mit dieser Abkürzung „NLP“ verbunden sind. Manchmal fällt das Wort „Manipulation“.

Vielleicht ist auch die Abkürzung nicht gerade günstig gewählt, denn in „Neurolinguistisches Programmieren“ steckt eben das Wort „Programmieren“.

Einmal meinte jemand zu mir im Gespräch „Das ist doch Gehirnwäsche“. Es stellte sich dann heraus, dass diese Person keine genaue Vorstellung hatte, was NLP ist – sondern irgendwo eine andere Meinung darüber gelesen hatte.

Kann man überhaupt ein Werkzeug als gut oder schlecht beurteilen?

  • War ein Forscher wie Nikola Tesla negativ, weil seine Erfindungen später auch zum Bau von Strahlenwaffen genutzt wurden?
  • Ist das Atom böse, weil die in ihm steckende Kraft missbraucht werden kann? Oder der Hammer, wenn ich mir damit aus Versehen den Daumen blau haue?

Zugegeben, diese sind rhetorische Fragen. Und sie sollen auch nur verdeutlichen, dass ein „unschuldiges“ Werkzeug nicht positiv oder negativ sein kann – sondern nur das, was man damit tut.

Zumal es „das NLP“ eigentlich nicht gibt. Es existiert eher als eine lose Zusammenfassung von Begriffen wie Modeling, Strategiearbeit, Ankern, Timeline, Submodalitäten, Meta-Modell … und vielen, vielen anderen.

Darüber hinaus gibt es ständig Weiterentwicklungen, Schnittstellen und gezielte Anwendungen auf bestimmte Lebensbereiche wie Spiritualität, Gesundheit, Management …

Was folgerichtig viel wichtiger ist, sind die ethischen Grundsätze und die Persönlichkeit des Coaches oder Anwenders und seine Kongruenz.

Letzteres bedeutet:

  • Hat er/sie nicht nur positive und menschenfreundliche Prinzipien, sondern werden diese auch gelebt.
  • Ist die Person, die NLP anwendet, authentisch?

Von Thomas Fuchs

*1968 in Berlin - gelebt in Leipzig und Paris - Key Account Manager - Motivational Coach - Parkoursportler - Influencer